Wer kennt es nicht? Zum Geburtstag überraschen einen die Freunde und Verwandten mit ein oder zwei edlen Flaschen Wein. Manch einer möchte diese vielleicht für einen schönen Anlass aufheben wie etwa ein Familienfest, den Jahrestag mit dem Partner oder eine Hochzeit. Doch wie lagert man den Wein bloß so, dass er nichts von seiner Qualität einbüßt, wenn man keinen Weinkeller sein Eigen nennt?

Weinlagerung stehend oder liegend?

Zuerst sollten wir uns dafür den Verschluss anschauen. Teurere Weine werden zumeist mit einem Korkverschluss versehen. Bei diesen Verschlüssen ist es wichtig, die Flaschen liegend zu lagern, da der Korken ansonsten austrocknen kann und zu viel Luft an den Wein lässt. Ein Austausch wird sich nie ganz vermeiden lassen, doch ist ein feuchter Korken eher dazu geeignet, Gerüche von außen aus der Flasche zu halten. Das ist wichtig, weil diese wiederum den Geschmack und das Aroma des Weines beeinflussen können. Sollte es sich um Flaschen mit einem Plastik- oder Schraubverschluss handeln ist es Eurem persönlichen Geschmack überlassen, ob Ihr die Weine liegend oder stehend lagert.

Im Dunkeln ist gut Munkeln

Ganz wichtig für die Weinlagerung sind die Lichtverhältnisse. Die Haltbarkeit eines Weines sinkt rapide, wenn er viel Sonnenlicht ausgesetzt ist. So schön das Regal im Wohnzimmer oder dem Flur auch aussieht, es ist nicht förderlich für das Aroma des Flascheninhalts. Besser eignet sich da schon ein Wandschrank oder gleich der Keller. Doch auch dort gibt es einige Details zu beachten.

Der Keller – Die beste Alternative?

Genug Platz, um die Flaschen auf die Seite zu legen und nur wenig Licht. Auf den ersten Blick scheint der Keller ein idealer Lagerort für edle Weine zu sein. Allerdings gibt es auch hier noch wichtige Details zu beachten wie etwa die Luftfeuchtigkeit. Die kann bei kurzen Lagerzeiten auch mal nur um die 30 Prozent betragen. Wird der Wein aber länger als ein Jahr gelagert, dann sollte die Feuchtigkeit bei rund 50 Prozent liegen. Im Idealfall hat man sogar eine noch höhere Luftfeuchtigkeit, da somit das Austrocknen des Korkens auch von außen verhindert wird. Alles was über 80 Prozent liegt, ist allerdings wiederum gefährlich für das Etikett, da sich Stockflecken bilden können, was den Wert und das Asusehen der Flasche mindert. Die Luftfeuchtigkeit lässt sich einfach anhand eines Hygrometers, das es für wenige Euro gibt, überprüfen. Meist befindet sich auch ein Thermometer dabei, sodass man ein 2in1-Gerät hat. Denn auch die Temperatur spielt eine Rolle.

Warm oder kalt?

Auch hier gilt: Wenn der Wein nicht länger als ein Jahr aufbewahrt werden soll, dann sind Temperaturen bis 20 Grad kein Problem. Will man seine Flaschen aber möglicherweise länger lagern, so sollte man darauf achten, dass die Temperatur der Räumlichkeit zwischen acht und zwölf Grad liegt und nicht schwankt, denn eine höhere Temperatur lässt einen Wein ebenso altern wie Temperaturschwankungen. Und genau das soll ja vermieden werden.

Der Weinklimaschrank

Die beste Lösung, die man derzeit als Weinliebhaber erwerben kann, ist der Weinklimaschrank. Durch ihn wird die richtige Weinlagerung deutlich vereinfacht. Man bekommt das volle Programm geboten. Neben der Temperatur kann man auch die Luftfeuchtigkeit einstellen und zudem sind sie so abgedunkelt, dass kaum schädliche UV-Strahlung an die Flaschen und den Wein gelangt. Ganz wichtig beim Kauf ist es darauf zu achten, dass es sich nicht nur um einen Weinkühlschrank handelt. Die bekommt man schon ab ca. 200 Euro, einen Klimaschrank ab ca. 500 Euro.

Störfaktoren bei der Weinlagerung

Trotz eines geräumigen Kellers mit dem richtigen Klima oder eines Weinklimaschranks kann die Lagerung trotzdem in die Hose gehen. Und zwar dann, wenn sich in der Nähe der Weine starke Gerüche bilden. Die schaffen es irgendwann auch durch die besten Verschlüsse und dann nimmt der Wein das Aroma an und verändert seinen Geschmack. Deshalb gilt es auch, Weine nicht im Pappkarton zu lagern. Kommen die Flaschen in einer Holzkiste, so sollte man diese zumindest öffnen, damit die Luft zirkulieren kann und der Wein nicht den Geschmack des Holzes annimmt.

Auch sollte der Lagerort frei von Erschütterungen sein. Der Wein setzt bei der Lagerung einen Bodensatz ab, das sogenannte Depot, der bei Stößen aufgewirbelt wird. Das ist nicht weiter schlimm, sollte das ein oder zwei mal passieren und sich das Depot danach wieder setzen können. Ist der Wein jedoch oft in Bewegung, stört das den Reifeprozess empfindlich. Am besten also das Weinregal nicht in den Waschkeller stellen.

Wir hoffen, dass wir Euch einen kleinen Einblick in die Weinlagerung bieten konnten. Es sind einige Sachen zu beachten, bevor man vielleicht sein eigenes Weinregal zusammen schraubt, doch hat man erstmal einen guten Platz sowie ein schönes Regal gefunden und gebaut, kann man sich immer wieder darauf freuen, eine Flasche herein zu legen oder – noch viel besser – heraus zu nehmen. Denn vor der Weinlagerung ist schließlich die Weinverkostung unser liebstes Hobby.

Jeder von euch hat es sicherlich bereits gehört: Wein ist gesund und verlängert das Leben. Angeblich zumindest, wir haben uns das Ganze mal genauer angeschaut.

Der Mythos lebt

Die italienische Mittelmeerinsel Sardinien gilt als die Insel der Hundertjährigen. Im Schnitt werden doppelt so viele Menschen dort 100 Jahre und älter als etwa in den Niederlanden oder Österreich (15 von 100.000). Fragt man die Einwohner, woran das liegt, antworten die meisten mit der Ernährung und dem Leben an sich. Hektitk ist auf der Insel eine eher neue Erscheinung und noch immer nicht in allen der zahlreichen kleinen Dörfer angekommen. Was stattdessen schon lang existiert, ist der Cannonau, der sardische Rotwein. Dieser Wein ist arm an Tanninen, dafür aber reich an Antioxidantien und die verlangsamen die Zelloxidation im menschlichen Körper. Damit wirkt sich der Cannonau positiv auf den Alterungsprozess aus. Da der Rotwein gern mit einem regionalen Käse kombiniert wird, der den Cholesterinspiegel zu senken vermag, wird das körperliche Stressniveau ebenfalls herab gesenkt. In der Kombination lässt sich dann durchaus davon sprechen, dass Wein einen gesunden Effekt auf den Genießer haben kann.

Nicht übertreiben

Genießen ist hier allerdings auch das Stichwort. Neuere Untersuchungen, wie etwa die des tschechischen Wissenschaftlers Milos Taborsky, haben ergeben, dass Wein zum körperlichen Wohlbefinden beitragen kann, allerdings nur, wenn zusätzlich mindestens zweimal die Woche Sport getrieben wird. In dem Fall steigt der Wert des HDL-Cholesterins im Blut, was eine gute Sache ist, da dieses Cholesterin aus den Zellen und Blutgefäßen zur Leber wandert und dort abgebaut wird. Dadurch sinkt das Thrombose- und Schlaganfallrisiko, weil der Blutfluss verbessert wird. Wer aber nur sein Weinchen trinkt und sich dazu nicht bewegt, bei dem erhöht bzw. verbessert sich dieser Wert leider nicht. Verausgabt man sich dazu aber mehrmals die Woche, so verstärken Wein und Sport ihre gesunden Effekte wechselwirkend. Moderater Weingenuss ist dann also Katalysator für den Cholesterinabbau des Körpers. Hier ist es auch unerheblich, ob ihr lieber zum Weißwein, oder doch eher zum Rotwein greift.

Trinken mit Köpfchen

Seid euch bewusst, dass der Wein natürlich das Zellgift Alkohol enthält. Lasst eurem Körper also in jedem Fall genug Zeit, damit er sich wieder regenerieren kann. Das kann er nämlich am besten, wenn ihr euch eine kleine Pause auferlegt. Wer zuviel auf einmal trinkt, der macht die gesunde Wirkung zunichte und hat am nächsten Tag wahrscheinlich auch einen Kater.

Rot oder weiß?

Bei Versuchen mit Testgruppen konnte sich kein Wein als Medizin herauskristallisieren. Die gesundheitsfördernde Wirkung auf den Körper im Bezug auf den Cholesterinspiegel ist vollkommen gleich. Da der Rotwein jedoch aus einem anderen Herstellungsprozess hervorgeht als der Weißwein, finden sich in ihm mehr Antioxidantien. Das liegt daran, dass der Weißwein fast ausschließlich aus dem Traubensaft gewonnen wird, der Rotwein jedoch aus der kompletten Traube, also auch aus dem Fleisch und vor allem der Traubenhaut, gekeltert wird. In der Maische liegt also das Geheimnis der Antioxidantien. Wir werden also nicht gesünder, wenn wir statt zu einem Riesling zu einem Spätburgunder greifen, die Zellalterung wird aber durch den Spätburgunder etwas verlangsamt.

Was lernen wir daraus?

Wein in Maßen ist gut für die Befindlichkeit. Wenn ihr dazu Sport treibt, tut ihr eurem Körper etwas richtig Gutes. Sportliche Menschen tendieren eher dazu, sich gesund zu ernähren, was den wechselwirkenden Effekt weiter verstärkt. Ein gutes Gesamtpaket aus gesunder Ernährung, Sport und einem leckeren Gläschen Wein ist also vollauf zu empfehlen. Was wir aber ebenfalls vollauf empfehlen können ist Lachen, denn das ist laut einem alten Sprichwort immer noch die beste Medizin. Und das können wir wiederum besonders gut mit guten Freunden und einem Glas Wein. 😉

Lieben Gruß

Sabrina

Wein und Käse gelten gemeinhin als Feinkost für Feinschmecker. Die Kombination ist immer ein wenig geheimnisvoll und im kollektiven Gedächtnis mit dem Bild von Südländern verknüpft, die nach dem Essen herzhaften Käse verkosten und dazu viele Schlücke Rotwein aus kleinen Gläsern genießen. Man würde sicher gerne mit an die Tafel setzen und von den Köstlichkeiten probieren, doch selbst eine Wein-und-Käse-Verkostung auszurichten ist auch gar nicht so schwer. Man sollte nur einige Regeln beachten.

Um welchen Käse handelt es sich?

Generell kann man festhalten, dass zu den verschiedenen Käsesorten auch verschiedene Weine passen. Dabei muss es nicht immer ein Roter sein, im Gegenteil. Zu vielen Sorten passt auch ein Weißwein ganz hervorragend. Käse lässt sich in verschiedene Geschmacksrichtungen einteilen. Da hätten wir etwa den salzigen Käse, den sauren, den würzigen und den süßen. Ähnlich verhält es sich ja mit Weinen. Manche sind eher süß, andere wiederum trocken. Manche haben ein fruchtiges Aroma, andere eher ein mineralisches. Daraus ergeben sich viele mögliche Kombinationen. Deshalb sollte man sich vorher überlegen, ob man den Käse nach dem Wein aussucht oder umgekehrt. Wir gehen mal davon aus, dass Ihr Euch erst für den Käse entscheidet und danach entsprechend den Wein aussucht.

Kombinieren leicht gemacht

Die einfachste Faustregel beim Kombinieren lautet: Man macht keine Fehler, wenn Käse und Wein aus der gleichen Region stammen. Klimatische und geografische Besonderheiten sowie die Menschen, die die Lebensmittel erzeugen, sorgen wie von selbst dafür, dass beides zusammen passt. Sich an der Herkunft zu orientieren ist aber kein Muss. Nimmt man das Aroma als Orientierungspunkt, so sollten Käse und Wein etwa gleich stark sein. Ein gereifter und kräftiger Käse bedarf eines gehaltvollen und vollmundigen Weins. Ist das Aroma dagegen fein, sollte der Wein ebenfalls eher dezent sein.

Die Platte anrichten

Meist reicht man ja bei Käse und Wein nicht nur eine Sorte Käse, sondern legt eine Platte an. Hier sollte sich der Wein am kräftigsten Käse orientieren. Befindet sich also ein lange gereifter Hartkäse mit in der Verlosung, sollte ein entsprechend kräftiger Rotwein dazu gereicht werden. Um Euch eine kleine Übersicht der beliebtesten Kombinationen zu geben, haben wir ein paar Käsesorten und Weine für Euch zusamme gestellt.

Weichkäse

Handelt es sich dabei um Weichkäse mit einem weißen Edelpilz, wie etwa Brie oder Camembert, so lässt sich dieser sehr gut mit reifen Rotweinen, wie etwa einem Bordeaux, kombinieren. Auch Champagner oder Prosecco passen dazu. Hat der Käse einen Anteil an Rotkulturen, harmoniert er prächtig mit Weißweinen wie einem trockenen Riesling oder einem frischen Grauburgunder. Auch Rotwein lässt sich damit gut kombinieren. Ein samtiger Spätburgunder schmeckt dazu ebensogut wie ein gehaltvoller Bordeaux.

Schnittkäse

Die Gruppe der Schnittkäse ist geschmacklich sehr breit gefächert, sodass eine generelle Empfehlung schwerfällt. Vor allem, da es auch halbfeste Schnittkäse gibt. Beliebte nussig-milde Spezialitäten passen beispielsweise besonders gut zu einem leichten und halbtrockenen Wein mit fruchtiger Note und einem geringen Tanningehalt. Als Rotwein käme hier ein junger Beaujolais oder ein Merlot in Frage. Beim Weißwein wäre hier erneut der Riesling eine gute Wahl. Ansonsten könnt Ihr Euch an den Faustregeln orientieren. Das Wichtigste ist sowieso, dass es Euch und Euren Freunden schmeckt.

Blauschimmel

Da der Blauschimmelkäse einen intensiven und oftmals pikanten Geschmack aufweist, sollte hier ein Gegengewicht gesetzt werden. Ein süßer Weißwein mit feiner Säure wäre also die richtige Wahl. Wenn es ein Roter sein soll, dann kann zum Portwein oder süßem Dessertweinen gegriffen werden.

Schafs- und Ziegenkäse

Die meist mild-würzigen Sorten aus der Schafs- oder Ziegenmilch lassen sich idealerweise mit leichten Weinen kombinieren. Ein frischer Silvaner oder ein Weißburgunder passt da ebensogut wie ein säurearmer Rotwein aus Südfrankreich, wie etwa der Saint Emilion. Auch spritzige Roséweine schmecken dazu vorzüglich. Das gleiche gilt für edelsüße Tropfen, wenn sie nicht allzu schwer sind.

Frischkäse

Wer Bresso und Co. kredenzt, der kann dazu fruchtbetonte Weißweine wie einen lieblichen Müller-Thurgau oder einen Rivaner reichen. Wenn es ein Rotwein sein soll, dann am besten ein Spätburgunder.

Hartkäse

Die Hartkäse sind geschmacklich verschiedener als ihr Ruf. Die Bekanntesten, wie der Grana Padano, der Parmigiano Reggiano oder der Pecorino, sind eher würzig-pikant und verlangen nach vollmundigen und gut ausgebauten Rotweinen. Für die milderen Varianten bieten sich aber auch Weißweine mit nachhaltigem Bouquet und Frischobstaroma an. Hier hilft oftmals ein Blick auf die Flasche, denn ob ein Wein das gewünschte Aroma hat, könnt Ihr auf vielen Etiketten nachlesen.

Wir hoffen, wir konnten Euch ein wenig für Käse und Wein begeistern. Probiert am besten selbst aus, was diese Jahrhunderte alte Tradition so besonders macht.

Lieben Gruß
Sabrina

Wir alle genießen gern eine gute Flasche Wein. Besonders mit Freunden schmeckt es meist außergewöhnlich gut. Aber wisset ihr eigentlich auch, wie der Wein überhaupt in die Flasche gelangt? Geschweige denn, wie aus den Trauben der Wein wird? Wir haben uns für Euch in die Thematik der Weinproduktion eingelesen und präsentieren Euch hier den Weg der Trauben in die Flasche.

Die perfekte Anbaustelle

Für einen Winzer sind bei der Kultivierung der Trauben mehrere Faktoren entscheidend, nach denen er auswählt, wo der Wein angebaut werden soll. Zuerst ist natürlich die Lage wichtig. Es sollte sonnig, aber nicht zu windig sein. Deshalb sind in Deutschland besonders die Südhänge begehrt, da sie die meisten Sonnenstunden pro Tag bieten, was über den Zuckergehalt der Traube entscheidet. Optimal sind die Nordufer von Flüssen, da Wasser Wärme speichert und über Nacht wieder abgibt. Je steiler der Hang, desto mehr Reben profitieren davon. Der Boden ist sehr ausschlaggebend für den Geschmack. Wichtig ist aber, dass er weder zu kalkhaltig, noch zu fest ist. Vielmehr müssen die Reben gut durchlüften und befestigt werden können. Deshalb findet man in den Anbaugebieten auch kaum Weinstöcke, die einfach so aus dem Boden ragen. Meist sind sie angebunden, um möglicher Witterung besser standhalten zu können. In der Regel werden die Rebstöcke im Herbst oder Frühjahr und etwa anderthalb Meter voneinander entfernt angepflanzt. Sind sie erstmal im Boden, muss nicht allzu viel getan werden. Zweimal im Jahr sollte man die Reben zurechtschneiden, damit sie nicht mit ihren Nachbarn zusammenwachsen und natürlich darf man das Gießen nicht vergessen. Je nachdem, welche Qualitätsstufe der Winzer anpeilt, muss er die Rebe eventuell von überzähligen Trauben befreien oder Blätter herunterschneiden.

Die Weinlese

Die Weinernte, also die Lese, beginnt im Oktober. Je nach Lage werden die Trauben maschinell gelesen, oder mit der Hand. Gerade bei Qualitätsweinen wird darauf geachtet, wirklich nur die besonders reifen Trauben zu pflücken. Da ist die Handlese natürlich (noch) die einzige Möglichkeit, was den höheren Preis zum Teil erklärt. Ist der Hang nicht allzu steil, kann man die Trauben mit einem Vollernter lesen. Das ist ein Fahrzeug, das die Rebstöcke abklopft und die Trauben auffängt. Über ein Förderband transportiert es die Trauben, aber oft auch Laub oder kleine Äste, in einen Auffangkorb am Heck des Fahrzeugs. Ein Gebläse entfernt die Verunreinigungen zum Großteil, der Rest muss per Hand aussortiert werden.

Die Verarbeitung der Trauben

Nach der Ankunft im Weingut wird die wertvolle Fracht maschinell „entrappt“, die Beeren also von ihren Stielen gezupft. Dabei findet bereits eine Vorpressung statt, wobei die Maische entsteht, eine Melange aus Fruchtfleich, Traubenkernen, Beerenschalen und Saft. Handelt es sich um Rotwein, kommt die Maische erstmal in Gärtanks. Weißwein wird dagegen sofort gekeltert und zu Most verarbeitet, dem Hauptbestandteil des Weines. Bevor es für ihn in den Gärtank geht, wird er mit Stickstoffgas gereinigt. Dabei sammeln sich die festen Bestandteile an der Oberfläche. Dadurch wird der Most klar.

Beim Rotwein setzt die Gärung unmittelbar ein. Der Alkohol löst den roten Farbstoff aus den Beeren und nimmt dabei Geschmacks- und Aromastoffe gleich mit. Dann wird auch hier gekeltert und gesiebt, ehe es zum Gären geht.

Weißwein im Gärtank

Weißweine gären heute fast ausschließlich in Edelstahltanks. Dabei soll der im Most enthaltene Fruchtzucker zu Alkohol werden. Um den Prozess zu unterstützen geben fast alle Winzer Reinzuchthefe dazu, die sich vom Zucker ernährt und ihn umwandelt in Alkohol und CO2. Je mehr Zucker sich im Most befindet, desto mehr Alkohol kann die Hefe also erzeugen. Nach zwei bis sechs Wochen ist die alkoholische Gärung dann abgeschlossen und der Zucker komplett umgewandelt. Über das Erhöhen oder Absenken der Temperatur im Gärtank kann man die Hefen entweder zum weiteren Umwandeln animieren, oder den Prozess per Kälteschock stoppen. Dann wird Schwefeldioxid in den Tank gepumpt, um die Hefen absterben lassen. Zudem schützt Schwefel den Wein gegen Sauerstoff und Bakterien und macht ihn fruchtiger. Die Hefen sinken derweil zu Boden und werden durch einen Filtrationsprozess vom Wein getrennt. Das nennt man Hefeabstich. Der Jungwein wird dann noch mit anderen Weinen vermischt, um ihn zu verfeinern. Das ist Aufgabe der Winzer, deren guter Geschmack hier gefragt ist. Ist eine gute Mischung gefunden, kann der Weißwein abgefüllt werden. Die Basis des Ausgangsweins muss allerdings zu 85 Prozent erhalten bleiben, damit die Rebsorte auf das Etikett der Flasche gedruckt werden darf.

Rotwein im Holzfass

Beim Rotwein ist die alkoholische Gärung in der Regel schneller abgeschlossen als beim Weißwein. Meist dauert sie nur eine gute Woche. Darauf folgt allerdings eine zweite Gärung. Spezielle hinzugefügte Bakterien wandeln dabei die enthaltene strenge Apfelsäure in bekömmliche Milchsäure um. Das rundet den Geschmack ab. Der Rotwein reift dann noch einige Monate im Eichenholzfass und stabilisiert durch den Kontakt mit Sauerstoff seine Farbe. Durch das Holz nimmt er dabei würzige Geschmacksstoffe an. Auch der Rotwein wird im Anschluss an die Gärung von den Hefen getrennt, dazu aber aus dem Fass gepumpt. Damit die Aromastoffe erhalten bleiben, wird vorerst auf das Filtrieren verzichtet. Die Hefen werden aus dem Fass gespült und der Rotwein dann wieder zurück gepumpt.

In die Flaschen

Im August werden dann die Weine auf die Flaschen gezogen und dann nochmal kurz gelagert, um sich zu beruhigen. Erst dann geht es in den Verkauf und damit zu Euch auf den Tisch und ins Glas.  Also ein recht langer Weg, den der Wein für Euch zurücklegt. Vielleicht genießt ihr das nächste Glas Wein dadurch ja noch ein bisschen mehr. 🙂

Lieben Gruß

Sabrina

Ihr Lieben,

2016 ist vorbei und 2017 bereits einige Tage alt und auch in diesem Jahr haben wir einiges mit Euch vor. Wie Ihr vielleicht schon im letzten Jahr bemerkt habt, haben wir einen Blog auf unserer Seite, über den wir Euch rund um die Themen Wein und Sekt auf dem Laufenden halten möchten. Natürlich wird es zu besonderen Anlässen auch immer Anregungen und Ideen für Euch geben. Für den Anfang haben wir uns vorgenommen, Euch ein wenig über die Produkte zu erzählen, welche ihr auch in unserem Sortiment finden könnt: Riesling und Dornfelder.

Der Riesling

Starten wir mit dem Riesling. Hierbei handelt es sich um eine der wichtigsten und auch besten deutschen Weißweinreben, die bevorzugt in kühleren Regionen wächst. Neben Deutschland sind Österreich, Frankreich, Australien und Neuseeland Anbaugebiete. Der Klimawandel verschiebt die sogenannte Weingrenze allerdings immer weiter nach Norden, sodass der Riesling früher oder später zwangsläufig mitwandern muss und statt an den Flusstälern entlang der Mosel oder des Rheins womöglich bald an der Ostsee angebaut werden muss. Ein Beispiel dafür ist der Jahrgang des Rekordsommers 2003, der aufgrund der damals vorherrschenden Temperaturen nicht der üblichen Qualität entsprach. Sollten sich solche Temperaturen zur Regel erweisen, müssten die Winzer wohl bald auf Bordeaux umsatteln, eine Rebsorte, die im Süden und Westen Frankreichs beheimatet ist. Noch ist es jedoch nicht soweit, sodass wir Euch mit unserem Riesling einen der besten deutschen Weine präsentieren können. Sein Geschmack ist in der Regel eher wuchtig und erinnert an Früchte wie Pfirsich, Apfel, Passionsfrucht und Zitrone. Somit passt er hervorragend zu allen Fischgerichten, Salaten und Vorspeisen. Auch zu hellem Fleisch kann man ihn wunderbar trinken.

Der Dornfelder

Das Gegenstück zu unserem Riesling ist der Dornfelder. Dabei handelt es sich um einen Rotwein, der seinen Ursprung ebenfalls in Deutschland hat und zwar im kleinen Örtchen Weinsberg (Nomen est Omen) in Württemberg. Dort förderte der Weinbaufachmann Imanuel Dornfeld die Gründung einer Weinbauschule, in welcher im Jahr 1955 der erste Dornfelder gezüchtet wurde. Dafür kreuzte der Winzer August Herold die Heroldrebe mit der Helfensteiner Rebe. Ein typischer Dornfelder ist trocken und zeichnet sich durch seine dominanten fruchtigen Aromen aus. Farblich pendelt er sich zwischen Rubin- und Schwarzrot ein und duftet nach Brombeere, Johannisbeere sowie Himbeere bis hin zu Tabak und Holunder. Damit ist er ein sehr guter Begleiter von Wildgerichten sowie Gegrilltem. Auch Lamm, Ragout und deftige Hartkäse-Desserts werden durch ihn aufgewertet.

Das sind natürlich nur zwei von weltweit über 10.000 Rebsorten. Davon sind rund 2.500 für den Anbau zugelassen. Etwa 50 sind von internationaler Bedeutung. Ausgewählte Sorten möchten wir Euch an dieser Stelle nach und nach präsentieren. Natürlich wollen wir Euch auch Wissenswertes zu unserem Sekt nicht verwehren. Deshalb wird es auch dazu in regelmäßigen Abständen Infos geben.

Ich wünsche Euch ein frohes, neues und glückliches Jahr 2017.
Bis bald.

Eure Sabrina