Weinkunde Teil 03

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Erwachsen sitzen draußen und trinken Wein

Jeder von euch hat es sicherlich bereits gehört: Wein ist gesund und verlängert das Leben. Angeblich zumindest, wir haben uns das Ganze mal genauer angeschaut.

Der Mythos lebt

Die italienische Mittelmeerinsel Sardinien gilt als die Insel der Hundertjährigen. Im Schnitt werden doppelt so viele Menschen dort 100 Jahre und älter als etwa in den Niederlanden oder Österreich (15 von 100.000). Fragt man die Einwohner, woran das liegt, antworten die meisten mit der Ernährung und dem Leben an sich. Hektitk ist auf der Insel eine eher neue Erscheinung und noch immer nicht in allen der zahlreichen kleinen Dörfer angekommen. Was stattdessen schon lang existiert, ist der Cannonau, der sardische Rotwein. Dieser Wein ist arm an Tanninen, dafür aber reich an Antioxidantien und die verlangsamen die Zelloxidation im menschlichen Körper. Damit wirkt sich der Cannonau positiv auf den Alterungsprozess aus. Da der Rotwein gern mit einem regionalen Käse kombiniert wird, der den Cholesterinspiegel zu senken vermag, wird das körperliche Stressniveau ebenfalls herab gesenkt. In der Kombination lässt sich dann durchaus davon sprechen, dass Wein einen gesunden Effekt auf den Genießer haben kann.

Nicht übertreiben

Genießen ist hier allerdings auch das Stichwort. Neuere Untersuchungen, wie etwa die des tschechischen Wissenschaftlers Milos Taborsky, haben ergeben, dass Wein zum körperlichen Wohlbefinden beitragen kann, allerdings nur, wenn zusätzlich mindestens zweimal die Woche Sport getrieben wird. In dem Fall steigt der Wert des HDL-Cholesterins im Blut, was eine gute Sache ist, da dieses Cholesterin aus den Zellen und Blutgefäßen zur Leber wandert und dort abgebaut wird. Dadurch sinkt das Thrombose- und Schlaganfallrisiko, weil der Blutfluss verbessert wird. Wer aber nur sein Weinchen trinkt und sich dazu nicht bewegt, bei dem erhöht bzw. verbessert sich dieser Wert leider nicht. Verausgabt man sich dazu aber mehrmals die Woche, so verstärken Wein und Sport ihre gesunden Effekte wechselwirkend. Moderater Weingenuss ist dann also Katalysator für den Cholesterinabbau des Körpers. Hier ist es auch unerheblich, ob ihr lieber zum Weißwein, oder doch eher zum Rotwein greift.

Trinken mit Köpfchen

Seid euch bewusst, dass der Wein natürlich das Zellgift Alkohol enthält. Lasst eurem Körper also in jedem Fall genug Zeit, damit er sich wieder regenerieren kann. Das kann er nämlich am besten, wenn ihr euch eine kleine Pause auferlegt. Wer zuviel auf einmal trinkt, der macht die gesunde Wirkung zunichte und hat am nächsten Tag wahrscheinlich auch einen Kater.

Rot oder weiß?

Bei Versuchen mit Testgruppen konnte sich kein Wein als Medizin herauskristallisieren. Die gesundheitsfördernde Wirkung auf den Körper im Bezug auf den Cholesterinspiegel ist vollkommen gleich. Da der Rotwein jedoch aus einem anderen Herstellungsprozess hervorgeht als der Weißwein, finden sich in ihm mehr Antioxidantien. Das liegt daran, dass der Weißwein fast ausschließlich aus dem Traubensaft gewonnen wird, der Rotwein jedoch aus der kompletten Traube, also auch aus dem Fleisch und vor allem der Traubenhaut, gekeltert wird. In der Maische liegt also das Geheimnis der Antioxidantien. Wir werden also nicht gesünder, wenn wir statt zu einem Riesling zu einem Spätburgunder greifen, die Zellalterung wird aber durch den Spätburgunder etwas verlangsamt.

Was lernen wir daraus?

Wein in Maßen ist gut für die Befindlichkeit. Wenn ihr dazu Sport treibt, tut ihr eurem Körper etwas richtig Gutes. Sportliche Menschen tendieren eher dazu, sich gesund zu ernähren, was den wechselwirkenden Effekt weiter verstärkt. Ein gutes Gesamtpaket aus gesunder Ernährung, Sport und einem leckeren Gläschen Wein ist also vollauf zu empfehlen. Was wir aber ebenfalls vollauf empfehlen können ist Lachen, denn das ist laut einem alten Sprichwort immer noch die beste Medizin. Und das können wir wiederum besonders gut mit guten Freunden und einem Glas Wein. 😉

Lieben Gruß

Sabrina